„Schnelle Schüler? Hier sind effektive Ideen zur individuellen Förderung im Unterricht“
Wie du Schüler sinnvoll beschäftigst, die schnell mit ihren Aufgaben fertig sind
Das neue Schuljahr in der Schweiz hat schon längst begonnen, und viele Lehrpersonen standen schon bald vor einer typischen Herausforderung: Die Kinder in der Klasse sind unterschiedlich weit. Während einige Schüler blitzschnell mit ihren Aufgaben fertig sind, benötigen andere einfachmehr Zeit.
Wie kannst du also sicherstellen, dass alle Schüler sinnvoll beschäftigt sind – unabhängig von ihrem Tempo? In diesem Artikel zeige ich dir verschiedene Strategien, wie du auf die unterschiedlichen Lernfortschritte deiner Schüler eingehen kannst.
Warum es wichtig ist, die unterschiedlichen Lernfortschritte zu berücksichtigen
Kinder lernen unterschiedlich schnell, und das ist vollkommen normal. Es gibt viele Faktoren, die das Tempo beeinflussen können: Konzentrationsfähigkeit, Vorwissen, individuelle Lernstrategien oder einfach der Tageszustand eines Kindes. Umso wichtiger ist es, dass wir als Lehrperson flexibel auf diese Unterschiede reagieren können. Wer zu schnell fertig ist, braucht sinnvolle Aufgaben, um Langeweile zu vermeiden, während langsamere Schüler in Ruhe weiterarbeiten sollten ohne gestresst zu werden.
Schnelle und einfache Beschäftigungsideen für kurze Zeiträume
Manchmal brauchst du nur ein paar Minuten, um Schüler zu beschäftigen, während der Rest der Klasse noch arbeitet. Hier sind einige bewährte Ideen:
Pult aufräumen: Ordnung im Arbeitsbereich zu schaffen, fördert nicht nur die Selbstorganisation, sondern hilft auch dabei, den Kopf frei zu bekommen.
Zeichnen: Eine kreative Pause kann Wunder wirken. Kinder können entweder frei zeichnen oder an einem vorgegebenen Thema arbeiten. Dies fördert die Kreativität und beruhigt gleichzeitig.
Leseheft bearbeiten: Kurze Lesetexte oder Aufgaben im Leseheft eignen sich perfekt, um die Lesekompetenz zu fördern und das Leseverständnis zu stärken.
Hilfslehrer sein: Kinder, die schnell fertig sind, können eine wunderbare Ressource für andere Schüler sein. Sie könnten Aufgaben erklären – das stärkt das Verantwortungsgefühl und festigt gleichzeitig ihr eigenes Wissen.
Zusätzliche Korrekturstation: Manche Kinder lieben es, Aufgaben zu überprüfen. Eine zusätzliche Korrekturstation kann diesen Kindern Verantwortung übertragen.
Lesen in einem Buch: Ein Klassiker – Kinder können sich in ein Buch vertiefen, das sie interessiert, und so ihre Lesekompetenzen fördern.
Diese kurzen „Füller“-Aufgaben benötigen wenig Vorbereitungszeit und sind sofort einsetzbar.
Viertelstunden-Aktivitäten für mittlere Zeiträume
Wenn du merkst, dass sich einige Kinder länger mit einer Aufgabe beschäftigen müssen, während andere bereits fertig sind, sind hier einige Ideen für etwa 15 Minuten:
Knobelspiele: Spiele wie Schach, Rubik’s Cube oder IQ Fit fördern das logische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten. Diese Aufgaben sind ideal für Kinder, die gerne analytisch und strategisch denken. Übrigens sind sie perfekt um Exekutivfunktionen zu trainieren.
Programmieren auf dem Tablet: In vielen Schulen werden Tablets als Lernwerkzeuge eingesetzt. Einfache Programme wie „Scratch“ oder Lernapps, die Programmiergrundlagen vermitteln, fördern digitales Denken und machen gleichzeitig Spass.
Schnelldenker-Heft: Auf Plattformen wie Eduki findest du vorgefertigte Hefte mit Denkaufgaben, die speziell für schnell arbeitende Schüler entwickelt wurden. Diese fordern Kinder, ohne sie zu überfordern, und sind ideal für eine Viertelstunde zusätzlicher Beschäftigung. Mein Schnelldenker-Heft findest du hier.
Eigenständige Projekte für längere Zeiträume
Wenn du merkst, dass einige Kinder für den Rest der Lektion beschäftigt werden müssen, eignen sich grössere, eigenständige Projekte. Diese bieten den Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen und selbstständig zu arbeiten:
Eigenes Projekt entwickeln: Ob ein Buch vorstellen oder zu einem bestimmten Thema forschen – eigenständige Projekte fördern Kreativität und Selbstorganisation. Dabei können die Schüler ihr Thema frei wählen oder du gibst eine Auswahl vor, die zum Unterricht passt.
Plakate und Präsentationen: Schüler können ein Thema aus dem Unterricht aufgreifen und ein Plakat gestalten, das sie später der Klasse vorstellen. Diese Aufgaben schulen nicht nur das Fachwissen, sondern auch Präsentationsfähigkeiten.
Forschungsaufträge: Lass die Kinder ein eigenes Thema erforschen, sei es naturwissenschaftlich, historisch oder kulturell. Solche Projekte können mehrere Lektionen in Anspruch nehmen und fördern Eigenverantwortung und Begeisterung fürs Lernen.
Feedback geben: Die Entwicklung durch Rückmeldung fördern
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Lernerfolges ist das Feedback geben. Ich ermutige die Kinder, sich gegenseitig konstruktives Feedback zu geben. Dies geschieht in einem geschützten Rahmen, in dem die Schüler lernen, positive Aspekte zu erkennen und respektvoll Verbesserungsvorschläge zu äussern. Das stärkt auch den Klassenzusammenhalt. Sie lernen, dass Feedback eine wertvolle Unterstützung sein kann und kein Grund zur Angst ist.
Welche Strategien funktionieren für dich?
Jede Klasse ist anders, und es gibt keine „One-size-fits-all“-Lösung. Was sich jedoch immer bewährt, ist ein flexibles Konzept mit abwechslungsreichen Aufgaben zu haben.
Welche Aufgaben gibst du deinen Schülern, wenn sie schneller fertig sind? Teile deine Tipps und Ideen gerne in den Kommentaren! Gemeinsam können wir uns als Lehrpersonen inspirieren und voneinander lernen.
Patschifige Grüsse und ein grosses Dankeschön fürs Lesen!🌸
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