So glückt der Schuljahresstart

Es ist der erste Schultag.


Dein Herz klopft. Die neuen Namen, die neuen Gesichter, der neue Alltag.
Vielleicht bist du zum allerersten Mal Klassenlehrperson. Oder du übernimmst eine neue Stufe.
Und vielleicht hast du das Gefühl: „Ich müsste alles im Griff haben – aber irgendwie fühle ich mich gar nicht bereit.“

Dann bist du hier genau richtig.

Denn: Du musst nicht perfekt vorbereitet sein, um gut zu starten.
Es geht nicht darum, alles zu wissen – sondern darum, bewusst und patschifig in die ersten Wochen zu gehen.
Ich zeige dir in diesem Artikel, wie du den Schuljahresstart mit Struktur, Beziehung und Differenzierung gestalten kannst – auch wenn du innerlich noch schwankst zwischen Vorfreude und Überforderung.

 

1. Starte mit Haltung, nicht mit Hektik

Kinder spüren, wie du in der Klasse stehst.
Ob du ruhig und klar bist. Ob du offen bist. Ob du echt bist.
Gerade am Schuljahresanfang brauchen Kinder vor allem Sicherheit, Zugehörigkeit und Vertrauen.

Deshalb:

  • Begrüsse jedes Kind persönlich – mit Blickkontakt und einem ehrlichen Lächeln.

  • Sprich aus, was du fühlst. Auch ein „Ich bin ehrlich gesagt auch ein bisschen nervös – aber ich freu mich auf euch!“ schafft Nähe.

  • Zeig dich als Mensch. Nicht als wandelndes Regelbuch.

So baust du von Anfang an Beziehung auf – und das ist die beste Grundlage für alles Weitere.

 

2. Du brauchst kein Pinterest-Klassenzimmer – aber einen Plan

Vergiss den Druck, alles perfekt dekorieren zu müssen.
Wichtiger als das schönste Willkommensschild ist die Frage:
Was soll in meinem Klassenzimmer spürbar sein?

Z. B.:

  • „Hier darf ich Fehler machen.“

  • „Hier wird jede:r gesehen.“

  • „Hier gibt’s einen Plan – auch wenn mal was nicht klappt.“

👉 Denk dein Zimmer als Werkzeug – nicht als Wettbewerbsbeitrag.

 

3. Der Schulstart darf auch für dich ein Lernweg sein

Du musst nicht alles sofort können.
Du darfst ausprobieren. Nachjustieren.
Manches klappt, manches nicht – und das ist vollkommen okay.

Vielleicht brauchst du:

  • ein paar gute Routinen

  • ein paar Kinder, die dir den Start leichter machen

  • eine Struktur, die zu dir passt

Du darfst deinen Weg finden. Und du darfst ihn patschifig gehen.

 

4. Was wirklich zählt: Beziehung vor Methode

Gerade in den ersten Schulwochen lohnt es sich, Beziehung statt Inhalte in den Mittelpunkt zu stellen.
Denn Kinder lernen dort am besten, wo sie sich sicher, gesehen und gemeint fühlen.

Nutze:

  • Ich bin…-Spiele, Partnerinterviews, Steckbriefe

  • Kinderrunden mit offenen Fragen: „Was macht dir Mut?“ – „Was möchtest du in diesem Jahr lernen?“

  • kleine Rituale, die Nähe schaffen

So entsteht Verbindung – und du lernst deine Kinder auf eine Weise kennen, die kein Dossier je zeigen kann.

 

5. Differenzierung? Fang klein an – aber fang an

Es gibt nicht den perfekten Moment für Differenzierung.
Gerade zu Beginn lohnt es sich, kleine Unterschiede sichtbar zu machen, z. B.:

  • verschiedene Leseangebote

  • Mathe-Aufgaben ("Zeig mir was du kannst")

  • Selbstwahl bei Arbeitsformen (malen, schreiben, sprechen)

Denn wenn Kinder von Anfang an spüren: „Ich darf auf meine Weise lernen“,
entsteht Vertrauen – und du ersparst dir später viel Frust.

 

6. Drei Denkfehler, die dich unnötig stressen – und was du stattdessen denken darfst

❌ Denkfehler 1: „Ich muss alles allein können.“
➡️ Neuer Gedanke: „Ich darf um Hilfe bitten – auch von Kolleginnen oder Eltern.“

❌ Denkfehler 2: „Ich bin nur eine gute Lehrperson, wenn ich alle gleich weit bringe.“
➡️ Neuer Gedanke: „Ich bin eine gute Lehrperson, wenn ich Unterschiede sehe – und darauf reagiere.“

❌ Denkfehler 3: „Wenn nicht alles von Anfang an klappt, habe ich versagt.“
➡️ Neuer Gedanke: „Ich darf hineinwachsen – so wie die Kinder auch.“

 

7. Beispiel aus der Praxis: Ich hatte gar keine Übergabe – und es ging trotzdem

Letztes Jahr bin ich eingesprungen für eine 1. Klasse – völlig ungeplant, ohne Übergabe, ohne Info, wer was kann.
Und ja, ich war überfordert.

Aber ich habe Folgendes gemacht:

  • am ersten Tag nur beobachtet

  • ganz viel zugehört

  • einfache Routinen eingeführt (Symbolkarten, Sammelkreis, ruhige Anfangsrituale)

  • am dritten Tag eine Mini-Abfrage zur Lese- und Zahlenerkennung gemacht

Nach einer Woche hatte ich ein Gefühl für die Klasse – und nach zwei Wochen war klar:
Ich schaffe das. Und du schaffst das auch.

 

8. Mini-FAQ – vielleicht hast du dir das auch schon gefragt?

„Was, wenn ich die Klasse gar nicht kenne?“
➡️ Dann beobachte bewusst, sprich viel mit den Kindern – und notiere erste Eindrücke. Du brauchst nicht gleich einen Förderplan, sondern einen Überblick.

„Was, wenn ich keinen fixen Wochenplan habe?“
➡️ Dann fang mit einem Tagesplan an. Struktur muss nicht perfekt sein – sie muss dir helfen.

„Wie bleibe ich gelassen bei Eltern, die viel erwarten?“
➡️ Zeig Offenheit, aber auch Klarheit: Du bist da, um die Kinder zu begleiten – nicht um jede Erwartung sofort zu erfüllen.

 

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Falls du dir gerade denkst:

„Ich fühle mich noch nicht sicher genug für alles…“
„Ich habe keine Ahnung, ob ich an alles gedacht habe…“
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Zum Schluss

Der Schuljahresstart muss nicht perfekt sein.
Aber er darf echt sein.


Mit Unsicherheiten, mit Fragen – aber auch mit deiner Begeisterung, mit deinem Mut, mit deinem Wunsch, das Beste für die Kinder zu geben.

Und wenn du dir zwischendurch denkst:
„Bin ich bereit?“

Dann darfst du dir sagen:
Ja – und du musst es nicht alleine herausfinden. 😉

Nimms patschifig.

Deine Flavia

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