Entspannt im Klassenzimmer

Wie du mit kleinen Pausen eine grosse Wirkung erzielst

 

Wie du mit kleinen Pausen grosse Wirkung erzielst – für mehr Ruhe, Fokus und Freude im Schulalltag

Kennst du das?
Die Stimmung ist angespannt, der Lärmpegel hoch, Kinder kichern, schubsen, reden durcheinander. Und du denkst dir: Wie soll ich jetzt auch noch differenzieren, individuell begleiten – und dabei freundlich bleiben?

Die gute Nachricht: Du musst nicht warten, bis die Klasse "ruhig genug" ist, um weiterzumachen.
Denn genau jetzt ist der perfekte Moment für etwas anderes: Eine kurze, gezielte Entspannungspause.

Nicht als Luxus-Zutat, sondern als Basis für Konzentration, Gemeinschaft und echtes Lernen.
In diesem Beitrag zeige ich dir:

  • Wann Entspannung im Schulalltag besonders sinnvoll ist

  • Welche Methoden du direkt nutzen kannst (ruhig oder aktiv)

  • Warum auch du als Lehrperson davon profitierst

Alles patschifig, praxiserprobt und sofort einsetzbar.

 

Wann ist der richtige Moment für Entspannung?

Du kennst sie sicher: Diese Momente, in denen alles fliesst. Die Kinder arbeiten konzentriert, ruhig, sind vertieft in ihre Aufgabe. Dann gilt: Nicht unterbrechen! Lass den Plan Plan sein und gib dem Flow Raum.

Und dann gibt es die anderen Momente:

  • Unruhe breitet sich aus

  • Die Lautstärke steigt

  • Kinder werden gereizt, diskutieren, sind übermüdet oder gelangweilt

Genau dann lohnt es sich, den Unterricht bewusst zu unterbrechen. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einem klaren, liebevollen Impuls: „Wir machen jetzt eine kurze Pause. Für euch – und für mich.

Eine Entspannungspause von 2 bis 5 Minuten kann den ganzen Tag drehen. Sie schafft Raum für Regulation, für neue Energie, für ein Miteinander.

 

Entspannung ist nicht gleich Stillsein

Wichtig: Entspannung bedeutet nicht automatisch Stille. Je nach Situation und Klasse wirken ganz unterschiedliche Methoden. Manche Kinder entspannen beim Hüpfen, andere beim Atmen. Wichtig ist, dass du das Instrument variierst und verankerst.

Ruhige Entspannungsmomente (ideal für den Übegang zwischendurch):

  • Frische-Luft-Pause: Kurz raus, tief durchatmen, Schulhaus umrunden

  • Atemübungen: z. B. Hand-atmen, Ballon-Atmung, Quadrat-Atmung

  • Musikzeit: Leise Klänge, Licht dimmen – Soforteffekt garantiert

  • Fantasiereisen: Entführe die Kinder in Gedanken an einen ruhigen Ort

  • Mini-Massage: Partnerweise Hände rollen, Schultern klopfen

  • Achtsamkeitsspiele: Was höre ich? Was sehe ich? Was spüre ich?

  • Progressive Muskelentspannung: Anspannen, locker lassen

  • Yoga-Elemente: Katze-Kuh, Bergstellung, der Baum

💡 Tipp: Nutze Wiederholungen. Immer dieselbe Musik, dieselbe Stimme oder dasselbe Ritual hilft den Kindern, schneller in den Entspannungsmodus zu kommen.

Bewegungsorientierte Entspannung (wenn’s zu viel Energie im Raum hat):

  • Seilspringen oder Hüpfspiele für 1–2 Minuten

  • Bewegungslieder (z. B. aus dem Kindergartenrepertoire)

  • Wettrennen oder Fangis draussen

  • „Simon sagt“ oder andere Konzentrationsspiele mit Bewegung

  • Bewegungsgeschichten: z. B. durch den Dschungel reisen

Auch diese Formen entlasten – besonders nach langen Sitzphasen, Streit oder grossem Lerninput.

 

Warum sich Entspannung für alle lohnt

Wenn du Entspannung bewusst einbaust, profitierst du doppelt:

Die Kinder…

  • kommen zur Ruhe

  • können sich besser konzentrieren

  • regulieren ihre Impulse

  • bauen Stress ab

  • werden offener und gelassener

Du…

  • bekommst wieder Energie

  • kannst klarer führen

  • reagierst gelassener auf Störungen

  • gewinnst mentale Pausen

Und: Eine gute Atmosphäre im Klassenzimmer entsteht nicht durch Zufall, sondern durch gezielte Impulse. Du bist die Dirigentin – und Pausen sind deine leisen Taktgeber.

 

Mein patschifiger Tipp für dich: Mach mit!

Entspannung ist kein Programm für die Kinder – sie ist auch für dich. Nutze die Momente bewusst, um mitzuatmen, still zu werden oder einfach mal nicht zu reden.

Beispiele:

  • Tägliche Musikpause mit geschlossenen Augen

  • 1x pro Woche Yoga-Sonnengruss mit der ganzen Klasse

  • Fantasiereise am Freitagnachmittag: auch du darfst reisen

Wenn du mitmachst, wirkst du nicht nur als Vorbild – du tankst auch selbst auf. Und genau das brauchen wir im Schulalltag so dringend.

 

Bonus-Tipp: Entspannung unterstützt Differenzierung

Klingt überraschend? Ist aber logisch.

Wenn die Kinder emotional ausgeglichener sind, gelingt:

  • ruhigeres Arbeiten in unterschiedlichen Tempi

  • mehr Selbstständigkeit, z. B. bei Wochenplan oder Stationen

  • sinnvolle Reflexion, ohne Streit oder Druck

Du brauchst also keine Wunderpädagogik. Nur eine kleine Pause.

 

Fazit: Kleine Pause, grosse Wirkung

Entspannung ist kein Zusatzprogramm – sie ist das Fundament.
Für Konzentration, für soziales Lernen, für eine Klassengemeinschaft, die sich gegenseitig trägt.

Du brauchst keine 10 Methoden. Eine einzige, regelmässige reicht.

Nimm die Stimmung im Raum ernst. Und wenn's zu viel wird? Mach Pause.

Und nehmt's einfach patschifig!

Flavia😉

 

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